Die nächste Sendung läuft am 17. April 2024 um 20.15 Uhr im ZDF!

VF 062 (Sendung vom 25.03.1979)

Aus Aktenzeichen XY ... ungelöst - Wiki

Filmfälle

Folgenschwerer Rechenfehler

  • Details: F-104 Starfighter landet mit Bremsfallschirm; Zeitsoldat Obermaat Wolfgang Berkemeier – mit viel zu üppigem Haupthaar für einen Bundeswehr-Angehörigen! – bei Wartungsstaffel des Marinegeschwaders 2 in Tarp bei Flensburg; Offizier spricht Berkemeier mit Nachnamen statt mit Dienstgrad an; beliebt und als zuverlässiger und tüchtiger Soldat geschätzt; steigt Top-Gun-mäßig ins Cockpit und wird samt Jet in Halle geschoben; wohnt nicht in Kaserne, zuckelt täglich mit seinem alten Käfer in 2-Zimmer-Wohnung nach Flensburg; seit wenigen Wochen Vater, Kind schreit unentwegt im Kinderwagen; Wohnung durch Nachwuchs zu klein geworden, neue Wohnung schon vorhanden, allerdings müssen dafür Möbel angeschafft werden. Wolfgang studiert Möbelkataloge, rechnet sich aus, dass ihm Bank 10.000 DM Kredit gewährt, davon 6.000 DM für neues Auto und 4.000 DM für Möbel. Besuch bei Bank läuft aber anders als gedacht, Sachbearbeiter genehmigt Kredit nicht, da wegen Wolfgangs früheren Kredits zur Hochzeit die Raten so hoch wären, dass fast nichts mehr zum Leben übrigbliebe. Kamerad auf dem Stützpunkt erinnert sich an Anzeigen für günstige Kredite speziell für Zeitsoldaten; Wolfgang schreibt gleich mehrere der zwielichtigen Firmen an – und will wegen des "vielen Papierkrams" Baby auch nicht Gute Nacht sagen; „Kredithaie“: Kreditanträge sind als Selbstauskunftsbögen getarnt; Wolfgang will Angebote vergleichen und füllt sorglos drei Anträge aus. Zunächst geht alles gut: Wolfgang nimmt von einem der Kreditinstitute einen neuen Gesamtkredit auf, kann damit ohne Schwierigkeiten Möbel bezahlen und größeren Gebrauchtwagen kaufen; finanzielle Verpflichtung aber so hoch, dass Flasche Bier zum Abendbrot kaum noch drin ist; Ehefrau Hannelore wird das Wirtschaftsgeld knapp; außerdem wollen die anderen beiden Institute Gebühren für bereitgestelltes aber nicht abgerufenes Geld. Wolfgang zahlt trotz Mahnungen nicht, daraufhin gehen Pfändungsbeschlüsse an seinen Arbeitgeber, die Bundeswehr; wird irgendwann zum Chef der Wartungsstaffel gerufen; Kapitänleutnant Müller macht Berkemeier rund: Sicherheitsoffizier hat seinen Fall vorliegen, da Soldat mit solchen Schulden erpressbar und damit ein Sicherheitsrisiko; wenn Berkemeier finanzielle Verpflichtungen nicht bediene und der Vorgang so weiterlaufe, werde er die Sicherheitsstufe verlieren – damit auch seine Arbeit in der Wartungsstaffel, den Lehrgang und die Weiterverpflichtung.
  • Darsteller: Eberhard Möbius als Bankangestellter, Peter Faerber als Kamerad, Horst Schick als Kapitänleutnant Franz Müller
  • Zitate: "Die Hannelore kommt mit dem Wirtschaftsgeld nicht mehr hin, dabei haben wir uns wirklich eingeschränkt. Ne Flasche Bier zum Abendbrot ist kaum noch drin."; "Sagen sie mal, Herr Berkemeier, was haben sie denn da für einen Mist gebaut mit ihren Krediten? Ich hab hier eine Mitteilung vom Sicherheitsoffizier über ihre Schulden und die Pfändungen, die hier unserer Verwaltung vorliegen." – "Vom Sicherheitsoffizier?? Warum denn das, was hat denn der damit zu tun?"; "Sie hätten genauer hinschauen müssen, was Sie da unterschrieben haben. Das war eben nicht nur eine Selbstauskunft, sondern in Wirklichkeit ein geschickt getarnter Kreditantrag."
  • Bewertung: ***
  • Besonderheiten: Bundeswehr hat laut Ede "Gefahr für die allgemeine Sicherheitslage" erkannt und versucht, durch Einzelberatung der Soldaten "dem Übel vorzubeugen."

Ein ganz alltägliches Geschäft ...

  • Details: Mann verkauft einem An- und Verkaufsgeschäft fast neuen Farbfernseher zum sehr günstigen Preis; Händler wundert sich, aber laut Verkäufer sind durch Hochzeit jetzt zwei Geräte im Haus. Wenig später, andere Stadt: Derselbe Mann, der dem Geschäft den Fernseher verkauft hat, tritt jetzt im Pfarrersgewand auf. Besucht Jugendheim, wo er sicht als Pfarrer Kasulke vorstellt, und erzählt dem Heimleiter, dass er eine Pfadfindergruppe leite, die 2.000 DM für guten Zweck gesammelt habe. So könne er dem Heim etwa einen Farbfernseher spendieren. Heimleiter angetan, da im Gemeinschaftsraum nur altersschwacher Schwarzweiß-TV steht. Kasulke darauf in Fernsehgeschäft der Stadt, wählt TV für 1.850 DM aus und Kassettenrekorder für 300 DM. Händler empfiehlt preiswerten Color-TV ohne Fernbedienung; Rechnung soll an die Gemeinde adressiert werden. Falscher Priester ruft vom Fernsehgeschäft aus demonstrativ noch mal in Pfarrei an, ob er knapp mehr als 2.000 DM ausgeben dürfe; führt groteskes Gespräch mit einer Nonne, die nur Bahnhof versteht. Kurz darauf fährt Techniker des TV-Geschäfts mit den neuen Geräten und Kasulke zum Jugendheim; freudiger Empfang durch Heimleiter erweckt auch beim Techniker den Eindruck, dass alles korrekt abläuft; Ferseher anschließen mit WDR-Testbild, Kassettenrekorder wird seltsamerweise hingelegt, nicht hingestellt. Abends gute Stimmung bei den Jungs im Jugendheim; alle schauen „Vater sein dagegen sehr“ (1957) mit Heinz Rühmann und Marianne Koch; Heimleiter und Kasulke kommen wieder rein: Laut Pfarrer hat Fernsehladen angerufen, TV habe Defekt, der repariert werden muss, deshalb müsse Gerät noch mal zurück; allgemeines Stöhnen; Heimleiter und Heimkind tragen Pfarrer die Glotze in seinen Ford Transit. Kassettenrekorder lässt Schwindler da – er wird laut Ede ein paar Wochen später vom Geschäft abgeholt, weil Gemeinde Rechnung nicht bezahlt. Ergaunerten TV verkauft Betrüger in einer anderen Stadt.
  • Darsteller: Karl Rudolf Liecke als An- und Verkäufer, Eric P. Caspar als Pfarrer Kasulke, Olaf Ploetz als Heimleiter, Aljoscha Sebald als Fernsehverkäufer, Ruth Brück als Nonne
  • Zitate: "Wenn das eine Spende von den Pfadfindern ist, dann würde ich ihnen auf jeden Fall zu dem preisgünstigen Gerät raten. Solche Extras wie Einschaltautomatik oder Fernbedienung sind in einem Jugendheim ja sowieso nicht so angebracht."
  • Bewertung: ***
  • Besonderheit: Ede bedauert, dass durch solche Betrüger auch die Hilfsbereitschaft an sich Schaden nehme. Aber die Beteiligen dieses Falles hätten daran denken müssen, dass ein Gewand noch keinen Priester mache.

Karriere zu verkaufen

  • Details: Quirliger Werber im weißen Leisure Suit verteilt auf der Straße mit flotten Sprüchen Flugblätter für Info-Abend der Firma Castello; Kosmetik-Produkte aus den USA; der technische Zeichner Karlheinz Schmidt und die Sekretärin Ingrid Wagner sind interessiert und gehen zu Info-Veranstaltung; positive Stimmung und Motivationstalk; Wagner ist nicht überzeugt; Schmidt dagegen möchte gleich hoch einsteigen – kostet mehr, dafür aber höherer Rabatt beim Einkauf der Produkte; meint, viele Freunde und Bekannte als Untervertreter und -verkäufer anwerben zu können, da in vier Vereinen aktiv; Anstoßen mit Schampus bei der Ernennung zum Generalvertreter; zahlt 6.528 DM für Titel, Seminar und Erstausstattung; veranstaltet Cocktail-Party mit Häppchen in der Wohnung seiner Mutter, "Braut" Ingeborg gibt die Servicefrau; Begleiterin eines Freundes zickt rum: Man sei ja nur eingeladen worden, um des Gastgebers Geschäft zu finanzieren; Karlheinz versucht mit den im Seminar gelernten Psycho-Sprüchlein die Situation zu retten, sie aber verlässt beleidigt die Party, Freund entschuldigt sich – merkt aber auch an, dass seine Partnerin nicht ganz unrecht habe. Filmfall endet mit bedröppeltem Gesicht von Karlheinz, Ede erzählt weiter: Freunde und Bekannte seien fast alle verärgert gewesen, als sie die wahre Absicht der Party erkannt hatten. Nachdem es Karlheinz Schmidt nicht gelungen war, Verkäufer anzuwerben, habe er selber versucht, die Kosmetik zu verkaufen. Die habe sich aber als unverkäuflich herausgestellt.
  • Darsteller: Axel Radler als Karlheinz Schmidt, Harald Pages als Geschäftsführender Manager Fa. Castello, Christian Mey als Herr Schütz, Henry König als Freund, Roswitha Benda als Begleiterin des Freundes
  • Zitate: Werber zu Mann, der Auslage beim Juwelier betrachtet: "Hübsche Sachen, ne? Aber auch hübsch teuer. Kriegt man richtig Lust, reich zu werden. Hier können sie reich werden, schauen sie am Donnerstag doch mal vorbei. Dann zahlen sie solche Kostbarkeiten hier bald aus der Westentasche!"; Zu Frau, die in ihrem Auto an der Ampel wartet: "Das Glück geht seltsame Wege, ihr Glück haben sie der roten Ampel hier zu verdanken!"; Beim Stehempfang mit Häppchen in Karlheinz' Mutters Wohnung: "Bisschen klein ausgefallen, eure belegten Brote, was? Ich denke, du machst jetzt das große Geld, Karlheinz!"; "Ich finds jedenfalls ein starkes Stück, uns hier zu 'ner Party einzuladen und dann ist das ganze so'n Werbegag wie im Kaufhaus!" – "Völlig falsch! Mit dieser Einstellung kann man keinen Erfolg im Leben haben!" – "Komm Liebling, lass uns gehen. Ich glaube, wir sind hier auf der falschen Party!"
  • Bewertung: **
  • Besonderheiten: Gleichartiger Fall wie "Nebenjobangebot mit Kosmetikverkauf ('ABC Kosmetik')" aus VF 093 (Sendung vom 06.12.1985).

Experiment: Echtes Geld - und trotzdem falsch

  • Details: Bernd Schröder shoppt bei Juwelieren, kann aber angeblich nur mit schwedischen Kronen bezahlen. Dank Umrechnungstabelle kein Problem in den Geschäften. Nur: Schröder zahlt mit isländischen Kronen, die nur 1/60 der schwedischen wert sind. Nur in einem Fall schickte ein Juwelier einen Mitarbeiter mit dem Geld vorsichtshalber zur Bank.
  • Bewertung: **

Bemerkungen

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