Die nächste Sendung läuft am 17. April 2024 um 20.15 Uhr im ZDF!

VF 161 (Sendung vom 03.12.1997)

Aus Aktenzeichen XY ... ungelöst - Wiki

Filmfälle

Taschendiebe im Weihnachtstrubel

  • Details: Frau sieht sich in weihnachtlich geschmückter Einkaufspassage nach Glückwunschkarten um, Geldbörse liegt offen in mitgeführtem Einkaufskorb. Fremder Mann spricht sie an, bittet um Einschätzung zu zwei Karten, die er für 57. Geburtstag seiner Mutter in Betracht ziehe. Positioniert sich dabei passend, um unbemerkt Geldbörse an sich nehmen zu können, während sie Karten zur Begutachtung in der Hand hält. Verabschiedet sich dann schnell von ihr und meint, er werde sich wohl noch weiter umschauen. An der Kasse bemerkt Dame erschrocken den Diebstahl und versucht, dem Täter noch hinterherzueilen.
  • Darsteller: Werner Dück als Taschendieb, Ursula Leinfelder als Kundin
  • Zitate: After-Ede: "Und nicht selten sind die Täter Profis, perfekt ausgebildet in speziellen Diebesschulen in Südamerika oder Südosteuropa."
  • Bewertung: **
  • Besonderheiten: Filmfall beginnt ohne Einleitung unmittelbar nach Vorspann und wird sozusagen als aktuelle Kurz-Warnung für die Weihnachtszeit vorgestellt. Atemberaubende gegenläufige und schnittfreie Kamerabewegungen um die Darsteller herum.

Der falsche Nikolaus

  • Details: Zwei Mütter, darunter eine Frau Breuer, werden auf dem Trottoir zielstrebig von einem Mann angesprochen. Dieser hat zuvor beobachtet, dass sie einen Kindergarten verlassen und demnach Kinder haben müssen. Er fragt nach ihrem Interesse für einen Nikolaus, da in zwei Tagen der 06.12. sei. Ein Besuch desselben würde schließlich die Kinder sehr freuen. Er übergibt ihnen eine Visitenkarte des "Nikolausvereins 1952", mit angeblich 40 aktiven Mitgliedern, die einmal im Jahr als ehrenamtliche Nikoläuse die Kinder besuchten. Betreffend Kosten gibt er an, für die genannten drei Kinder zusammen wären das gesamthaft einmalig 75 DM; eine Mitgliedschaft wäre nicht erforderlich. Die beiden Mütter einigen sich, dass das Fest bei Frau Breuer stattfinden soll. Der vermeintliche Nikolaus-Kandidat erfasst die Adresse. Danach kommt er zum Wesentlichen: das Geld müsse sofort bei ihm in bar bezahlt werden, da er das in der Geschäftsstelle auch gleich mit den Auftragsabrechnungen vorlegen müsse. Frau Breuer kann das für beide auslegen.
    Am Nikolaustag warten die Kinder auf den Besuch, und die beiden Mütter werden immer unruhiger, da kein Nikolaus erscheint. Letztlich ruft Frau Breuer die Nummer auf der Visitenkarte an. Dort meldet sich kein Nikolausverein, sie hat sich aber auch nicht verwählt. Der Betrüger hat schlicht die Telefonnummer einer Werbeagentur auf die Visitenkarte gedruckt, deren Telefonistin ob der ständigen Nachfragen bereits reichlich irritiert ist. Frau Breuer muss die Kinder vertrösten.
  • Darsteller:
  • Zitate: "Wie gesagt, ich werde dann ein paar Sachen verteilen ..."; "Wenn's geht, nicht so viel Süßigkeiten, vielleicht eher was zum Basteln oder so"; "... ja genau, da wär' ich auch dafür."
  • Bewertung: **
  • Besonderheiten:

Koffertrick mit großen Scheinen

  • Details: Der werdende Familienvater Viktor Jäger aus dem Main-Taunus-Kreis bietet seinen Ferrari Testarossa, ein Erbstück seines Onkels, zum Verkauf an. Bald muss eine Familienkutsche angeschafft werden, und so wohlhabend, daneben den Testarossa als Hobby-Auto beizubehalten, sind Jägers nicht. Ein Interessent namens Janowske findet sich bald vor Ort zur Probefahrt ein. Er suche laufend Luxuswagen für seinen Chef, dem angeblichen Unternehmensberater und Multimillionär Karl-Heinz Morian, welcher solche Wagen sammelt, aber keine Zeit zum Anschauen hat. Herr Janowske findet Gefallen am Ferrari, obwohl er unterwegs ein unregelmäßiges Geräusch moniert, welches Viktor Jäger freilich nicht heraushören kann. Auch den Festpreis von 160'000 DM akzeptiert er, unter der Bedingung, dass der Verkäufer das Auto am kommenden Wochenende nach Düsseldorf in ein Hotel fahren müsse, wo sich dann der Chef Morian aufhalten würde, welcher den Kaufvertrag abschließe. Die Zahlung würde dort in bar erfolgen, was Herrn Jäger zwar verwundert, aber mit der Zusicherung, Herr Janowske würde ihn danach zurückfahren und Barzahlung sei sowieso "uso", von ihm akzeptiert wird. Planmäßig fährt er im gehobenen Hotel vor, trifft dort zunächst wie vorgesehen Herrn Janowske und danach auch den Chef Morian. In dessen Zimmer bekommt er zunächst das abgezählte Geld in einem Koffer zur Ansicht vorgelegt. Dann schlägt Herr Morian vor, im Hotelrestaurant essen zu gehen; das Geld wird daraufhin im Safe weggeschlossen. Beim Essen kommen die Käufer auf den kritischen Punkt, dem möglichen technischen Mangel auf Grund des vermeintlichen Geräusches. Der Motor müsse zur Untersuchung, welche einige Tage benötigt, ausgebaut werden. Jetzt befürchtet Herr Jäger, das Geschäft könnte daran zerplatzen. Vorsichtig fragt er, ob die Herren ein technisches Gutachten auf seine Kosten wünschten. Diese entgegnen, dass sie die Untersuchungskosten natürlich selbst tragen, es sei denn, es stellt sich wirklich ein Mangel heraus. Dann müsse Herr Jäger die Reparaturrechnung übernehmen. Um das Geschäft mit diesen Bedingungen abzuschließen, würde der Verkäufer das Geld zwar bekommen, allerdings in einem verschlossenen Koffer. Sollte alles in Ordnung sein, oder Herr Jäger im Anschluss eine doch notwendige Reparatur bezahlt haben, bekäme er von Herrn Morian die Zahlenkombination zum Öffnen und könne dann über das Geld verfügen. Mangels Alternative geht Viktor Jäger darauf ein. Er sieht zwar, wie Geldbündel aus dem Safe wieder in den Koffer gelegt werden, kann diese jetzt aber nicht mehr aus nächster Nähe ansehen oder gar anfassen. Nach einigen Tagen kommt bei Jägers Unruhe auf, als zur vereinbarten Zeit kein Anruf von den Käufern kommt. Eine Nachfrage im Hotel ergibt, dass der Gast Morian zwei Tage zuvor abgereist sei und ein Gast namens Janowske dort gar nicht bekannt ist. Am Ende seiner Geduld bricht Herr Jäger den Koffer gewaltsam auf. Zunächst sind sie überwältigt beim Anblick des Bargeldes aus 1000-DM-Noten. Schnell stellt sich jedoch heraus, dass alle Scheine mit einer italienischsprachigen Aufschrift bedruckt sind und es sich um Werbematerial eines Casinos handelt.
  • Darsteller: Sabine Klein als Frau Jäger, Ingo Abel als Viktor Jäger, Mike Reichenbach als Herr Janowske, Jochen Rühlmann als Karl-Heinz Morian
  • Zitate: "Ich glaub', ich hab' den noch nie so richtig ausgefahren!"; "Wat? Nit?? Hohohoho ... Also. Kennen Sie den Testarossa-Beschleunigungstest?"; "... neee"; "Passense mal auf. Isch zähl' jetzt bis drei, ja? Und dann düs' ich los. Und Sie müssen versuchen, nach dem Schein zu greifen. Wetten, ich hab' die Kiste eher auf Hundert, als Sie den Schein in der Hand?" / "160 Mille! Die bring' ich morgen zur Bank, und die werden Augen machen!"; "Das fühlt sich ganz anders an als sonst."; "Och .... die sind noch nicht so abgenutzt wie Zehner oder Fünfziger."
  • Bewertung: ***
  • Besonderheiten: Karl-Heinz Morian ist im FF2 von VF 107 (Sendung vom 18.03.1988) ein Bankangestellter, der seinen Kunden vor Scheckbetrug warnt.

Großeinkauf mit faulen Schecks

  • Details: Ein seriös auftretender, kaufmännisch gekleideter Holländer wird in einem Recklinghauser Elektronikfachgeschäft vorstellig und trägt seine Kaufabsicht für 10 Computeranlagen vor. Er sei Repräsentant des Möbelhauses van Dyck in Vaals und handle in dessen Auftrag. Mit einem ausgehandelten Mengenrabatt hätte das Geschäft immer noch ein Volumen von 58'000 DM. Etwas verwundert ist der Inhaber des Fachgeschäfts, welcher persönlich mit dem Holländer spricht, als letzterer einerseits die Zahlung per Scheck bei Abholung ankündigt ("natürlich mit Bestätigung durch unsere Bank") und andererseits auf seiner Visitenkarte nur eine Mobiltelefonnummer aufgeführt hat. Zu letzterer meint er, er sei ständig unterwegs und wäre anders somit gar nicht zu erreichen. Der Käufer benötigt die Anlagen recht schnell. Dennoch wünscht der Inhaber vor der seinerseitigen Bestellung eine schriftliche Bestellung per Fax, welche auch eintrifft. Zudem holt er in der Zwischenzeit eine Bankauskunft über das genannte Möbelhaus ein. Gemäß Auskunft ist alles in Ordnung, ein Bezug des Möbelhauses zum Kaufinteressenten geht daraus freilich nicht hervor. Am vereinbarten Abholungstag erscheint der vermeintliche Repräsentant samt Helfern und einem in den Niederlanden registrierten Mercedes Sprinter. Die Ware wird verladen, sodann übergibt der Holländer einen angeblichen Scheck der niederländischen Postbank über 58'000 DM an den Inhaber. Dieser trägt auch einen Stempel "Cheque onderzoek", nach Angaben des Holländers als Bestätigung, dass der Scheck gedeckt sei. Der Inhaber hat ein solches Formular in niederländischer Sprache noch nie gesehen, meint aber, dass es "schon stimmen wird". Käufer und seine Helfer fahren nach dem Verladen unverzüglich davon. Von seiner Hausbank, bei welcher der Inhaber des Fachgeschäfts den Scheck einreicht, kommt die ernüchternde Auskunft: der vermeintliche Scheck sei schlicht ein gewöhnliches niederländisches Überweisungsformular, der im Weiteren wertlos ist. Wenig überraschend stammt dann weder das Fax, das betreffend der Bestellung beim Computerhändler eingegangen ist, vom namhaften Möbelhaus van Dyck, noch weiß man dort auf Nachfrage etwas von einer solchen Beschaffungsabsicht.
    Die Abmoderation führt mahnend aus, dass der Händler den Schaden hätte abwenden können, falls er sich bei dem Möbelhaus bezüglich der Verbindung des angeblichen Außendienstlers zu diesem erkundigt hätte - selbstredend vor Herausgabe der Ware. 230 Geschädigte dieser Betrugsmasche seien bekannt, mit einer Schadenssumme von 5 Millionen Mark.
  • Darsteller: Andreas Geis als Computerhändler, Renè Retel als Käufer
  • Zitate: "Ein Fax, Chef! Von einer Möbelfirma ... van Dück!"; "Das heißt 'van Dyck' - holländisch. Sehr schön, das ist die Bestellung über die zehn Computer!"
  • Bewertung: **
  • Besonderheiten:

Finanzbedarf aus dem Jenseits

  • Details: Die betagte Witwe Gerda Aldenhoff wird bei der Grabpflege von einer Frau mittleren Alters angesprochen. Diese lobt zunächst ihre Arbeit und kommt darauf zu sprechen, dass der Kontakt zum verstorbenen Ehemann noch immer bestünde. Sie würde das über die "Aura" spüren. Dann kommt sie auf den Punkt: sie könne als "Medium" mit Personen im Jenseits kommunizieren. Dazu bräuchte es keine Glaskugel und dergleichen, sondern nur ein Bild des Verstorbenen. Davon hat Frau Aldenhoff jede Menge und ihr Interesse ist geweckt. So ist wenig später die fremde Frau in ihrem Wohnzimmer und konzentriert sich auf einen vermeintlichen Dialog mit dem Verstorbenen. Die Verbindung ist schwach und reißt auch bald ab, sie habe aber von Kurt Aldenhoff noch mitbekommen, dass er finanzielle Probleme im Jenseits hätte auf Grund Spielschulden. Frau Aldenhoff ist endgültig unter dem Eindruck, dass diese Kommunikation tatsächlich stattfand. Sie will ihrem Mann natürlich helfen. Das Medium gibt an, sie könne die genannte Summe von 5000 DM ins Jenseits übertragen, wenn Frau Aldenhoff ihr das Geld übergibt. Diese Übertragung sei nicht einfach und sie wolle die alte Dame damit nicht belasten, so würde sie das alleine bei sich durchführen. Die Witwe übergibt ihr daraufhin diesen Betrag. Damit nicht genug: Die "Kommunikation" mit Kurt Aldenhoff im Jenseits ging noch mehrere Wochen weiter und führte zu mehreren weiteren Geldforderungen. Als das Medium 100'000 DM verlangte, womit sich der Verstorbene angeblich ein Grundstück im Himmel kaufen wolle, wurde die Zahlung nur dank Intervention des Steuerberaters von Frau Aldenhoff abgewendet, der - anders als bis zuletzt seine Mandantin - den Schwindel sofort erkannte.
  • Darsteller: Elia Zimmermann als Medium/Kurt Aldenhoff, Ulla Best als Gerda Aldenhoff
  • Zitate: "Ich höre schon schwache Signale. Kurt Aldenhoff, ich rufe dich! Bist du das, Kurt Aldenhoff"; "Ja ... ich ... bin ... es. Ich ... grüße ... Gerda."; "Wie geht es ihm?"; "Gerda ist hier bei mir. Sie grüßt dich auch. Sie möchte wissen, wie es dir geht."; "Es ... geht ... mir ... nicht ... sehr ... gut."
  • Bewertung: ***
  • Besonderheiten: Kurzer, knackiger Filmfall mit authentischer, fast bedrohlich wirkender Inszenierung des Psychoschwindels durch das "Medium".

Bemerkungen

Sendung ohne Experiment, es sei denn, Wechsel der Sendungsmoderation wird als solches aufgefasst: Ede geht in Ruhestand und reicht nach 33 Jahren VF den Staffelstab an Tochter Sabine weiter ("Meilenstein dieser Sendereihe"). Diese darf gleich launiges Praxisbeispiel vorstellen: Um Publikum für gebührenpflichtige Kaffeefahrten zu gewinnen, wird Einladung Gewinngutschein für Computer im "PC-FM-Sound-Design" beigefügt. Wer nun in Hoffnung auf wertigen Hauptpreis (Computer "kostet auch heute noch über 2.000 Mark") anbeißt, erhält vor Ort dreiste Einlösung des Versprechens in Form von billigem Miniatur-Spielzeugmodell. Sabine zeigt Bonsai-PC im Studio vor, und Ede ("Nicht zu fassen!") gesellt sich zu schönem kurzen Moment gemeinsamen Grinsens wieder zu ihr.

Vorherige Sendung: VF 160 (Sendung vom 08.10.1997)

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