Die nächste Sendung läuft am 17. April 2024 um 20.15 Uhr im ZDF!

Sendung vom 19.05.2010

Aus Aktenzeichen XY ... ungelöst - Wiki

Filmfälle

Mord im Spandauer Forst ("Abschiedsworte")

Inhalt

  • Dienststelle: LKA Berlin
  • Beamtin im Studio: Kriminaloberkommissarin Norma Neufindt
  • Tatzeit: 20. Juni 2009, gegen 08:45 Uhr
  • Details: 39-jährige Psychologin Kirsten S.; ist nach einer Krebserkrankung mit 23 Jahren in der Krebsbetreuung als Psychologin tätig; zuvor Krankenschwester; im Spandauer Forst geht sie mit ihrem Ehemann sportlicher Betätigung nach; am Waldrand liegt eine bekannte soziale Einrichtung; Grundstück frei zugänglich; videoüberwacht; Ehemann geht joggen; Kirsten S. kann nicht mehr joggen, macht Qigong; viele Freizeitsportler; einer Joggerin fällt ein unheimlicher Mann auf einem Fahrrad auf, der sich eine Weile hinter ihr aufhält; läuft Kirsten S. entgegen und verliert den Mann aus den Augen; Kirsten S. wird von dem Mann (weiß gekleidet, blond, 15 - 20 Jahre) brutal niedergestochen, dieser flieht mit seinem Fahrrad, auch über das Gelände des naheliegenden evangelischen Johannesstifts und wird hierbei gefilmt; kann einer Passantin noch eine kurze Täterbeschreibung, die Telefonnummer und letzte Worte an ihren Partner mitteilen; stirbt zwei Stunden später im Krankenhaus; vermutlich absolut willkürliche Auswahl des Opfers; Gedenkstein;
  • Zitate: „Sagen Sie meinem Mann, dass ich ihn liebe!“
  • Darsteller: Anna Bergman, Thomas Darchinger, Rudi Knauss, Herman van Ulzen
  • Sprecher: Michael Brennicke
  • Belohnung: 5.000 €
  • Bewertung: ***
  • Status: ungeklärt

Nachspiel

Der Mord an Kirsten S. ist weiterhin ungeklärt. Obwohl die Kripo mehr als 3000 Personen überprüft und insgesamt mehr als 2000 Hinweise abgearbeitet hat, bliebt der Mordfall weiterhin ungesühnt. Noch heute gehen bei der Kripo vereinzelt Hinweise ein, doch bisher liefen alle Hinweise ins Leere. Auch das Motiv ist bis heute unklar. Ein Raubmord scheidet aus, eine Beziehung zwischen Täter und Opfer lag ebenfalls nicht vor. Auch die Tatwaffe blieb bis heute verschwunden. Fest steht zumindest: Die 39-Jährige war ein Zufallsopfer, es hätte auch jeden anderen treffen können. Die Täterbeschreibung der Polizei hat sich indes seither nicht verändert. 15 bis höchstens 25 Jahre alt, etwa 175 Zentimeter groß, schlank, mitteleuropäischer Typ, kurze Haare. Auffällig weiße Kleidung. Er flüchtete mit einem Mountainbike in Rot oder zumindest mit roten Bauteilen.

Doch obwohl der Täter mehrfach von Zeugen wahrgenommen worden ist und sogar von Überwachungskameras bei seiner Flucht gefilmt wurde, läuft der Mörder von Kirsten S. bis heute frei herum.

Zum 50. Jubiläum des Fernsehformats "Aktenzeichen XY ...ungelöst" wurde Rudi Cerne 2017 vom "Focus" interviewt, wobei Online-Redakteurin Laura Gaida ihm die Frage stellte, welcher Fall ihn in den letzten 15 Jahren bei XY am meisten in Erinnerung geblieben ist. Seine Antwort:

„Ein Fall aus dem Sommer 2009 hängt mir bis heute nach. Damals wurde die 39 Jahre alte Kirsten S. beim Joggen im Spandauer Forst von einem Unbekannten niedergestochen. Die Frau war am Verbluten, als Passanten ihr zur Hilfe eilten. Während sie schon im Sterben lag, bat die Frau die Passanten: „Sagen Sie meinem Ehemann, dass ich ihn liebe“. Leider fehlt vom Täter bis heute jede Spur.“

Bankraub mit Bombendrohung

Inhalt

  • Dienststelle: Kripo Aachen
  • Beamter im Studio: Kriminalhauptkommissar Hans Kessel
  • Tatzeit: 20. Mai 2009, gegen 12:29 Uhr
  • Details: zwei bewaffnete Täter warten die Mittagspause der Bank ab und geben der Mitarbeiterin einen Zettel, auf dem sie über den Überfall informiert wird; Kunde hebt, ohne die Situation zu bemerken, am Automaten Geld ab; dabei unterbindet der ältere Täter einen ersten Versuch der Angestellten, den Alarm zu betätigen; sprechen nur gebrochenes Deutsch; Zeitschloss; auch die beiden Kollegen werden überwältigt; Alarm wird ausgelöst; nach dem Ablauf der Wartezeit bekommen die Täter das Geld, fordern danach aber noch Zugang zum Geldautomaten, der ihnen relativ aufwändig auch gewährt wird; Bank wird abgeschlossen; fesseln die Angestellten und drohen mit Sprengung, falls die Polizei alarmiert wird; der stellvertretende Filialleiter kann sich rasch nach der Flucht der Männer befreien; entdeckt im Büro tatsächlich ein Objekt mit Drähten; Polizei sperrt daraufhin die Straße, Bombe: plumpe Attrappe; keine DNA-Spuren;
  • Zitate: „Geld! Geld, Geld!“ / „Einfach ist nie - aber Geld!“ / „Warum wollen die uns töten?“
  • Darsteller: Stefan Evertz, Alexandra M. Horn, Franz Christian Meier, Peter Wilczynski
  • Sprecher: Michael Brennicke
  • Belohnung: 7.500 €
  • Bewertung: **
  • Status: ungeklärt

Nachspiel

Vergewaltigung beim Festival

Inhalt

  • Dienststelle: Kripo Hamburg
  • Beamtin im Studio: Kriminalkommissarin Maike Vollstedt
  • Tatzeit: 30. August 2009, gegen 03:30 Uhr
  • Details: Opfer hat gerade eine Ausbildung abgeschlossen; lebt zusammen mit ihren Eltern und ihrer Schwester; will das Abitur nachholen; Wutzrock-Festival mit mehreren 10.000 Besuchern; Gruppe junger Leute; Opfer wird von Freunden versehentlich zurückgelassen; als diese bemerkt, dass sie zurückgelassen wurde, ist sie zuerst frustriert; junger Mann kommt vorbei, der sie freundlich anspricht und vorgibt, ihr bei der Suche helfen zu wollen; "Daniel"; die beiden gehen durch das Gelände; nachdem das spätere Opfer ihre Schwester anruft, um den Treffpunkt mit der Gruppe zu erfahren, fragt sie erneut nach seinem Namen; dieser nennt sich nun "Klaus"; bemerkt die Verwechslung; danach fragt der junge Mann, ob das Opfer Lust hätte, mit ihm zu schlafen; verneint und geht weiter; Mann folgt ihr aber und vergewaltigt sie schließlich;
  • Zitate: „Wenn du zugibst, dass du ihn toll findest, dann nehme ich dich mit!“
  • Sprecher: Michael Brennicke
  • Musik: "Know Your Enemy" (Green Day) / "Schöne Augen (live)" (Coppelius)
  • Darsteller: Marco Bretscher-Coschignano, Sonja Gerhardt, Lilli Meinhardt
  • Belohnung: 2.000 €
  • Bewertung: **
  • Status: ungeklärt

Nachspiel

Überfall auf Antiquitätenladen

Inhalt

  • Dienststelle: Kripo Düsseldorf
  • Beamter im Studio: Kriminalhauptkommissar Christian Leue
  • Tatzeit: 08. Mai 2009, gegen 10:20 Uhr
  • Details: Ehepaar in Düsseldorf-Oberkassel betreibt eine Kunstgalerie und ein Antiquitätengeschäft, in dem auch alter Schmuck gehandelt wird; Ehemann kümmert sich um Kunstgalerie; Ehefrau um das Antiquitätengeschäft; wird von zwei Männern äußerst brutal niedergeschlagen; mit Schnürsenkeln und Rollladengurt geknebelt; kurz vorher versuchte sie noch den Alarm zu aktivieren, der eine private Sicherheitsfirma benachrichtigt, was bislang noch niemals nötig war; Täter rauben über 150 Schmuckstücke; fliehen anschließend; lassen sie Frau zurück, welche sich nach einer Weile selbst befreit und die Polizei und ihren Mann alarmiert; der vorher aktivierte Alarm hatte keine Wirkung, da die dafür verwendete Fernbedienung aufgrund leerer Batterien nicht funktionierte; sehr gutes Phantombild;
  • Zitate: „Da vorne ist rot!“- „Ich seh' nichts!“
  • Darsteller: Hans Kitzbichler, Augustin Kramann, Tanja Kuntze, Ugur Tasbilek
  • Sprecher: Michael Brennicke
  • Belohnung: insgesamt 5.000 €
  • Bewertung: **
  • Status: ungeklärt

Nachspiel

Mord an Obdachlosem

Inhalt

  • Dienststelle: Kripo Limburg a. d. Lahn
  • Beamter im Studio: Kriminaloberkommissar Jörg-Peter Kräft
  • Tatzeit: 04. Oktober 2009, gegen 01:00 Uhr
  • Details: 45-jähriger Andreas S., genannt "Andy"; stammt aus Thüringen; lebt seit drei Jahren im hessischen Limburg; zuletzt meist bei seiner Freundin; war vor ein paar Jahren an Krebs erkrankt; schwerer Alkoholiker; verlässt am Abend des 03. Oktobers gegen 21:45 Uhr die Wohnung seiner Freundin aufgrund eines starken Rückfalls zum Alkohol; will kein Geld von seiner Freundin; wurde in schwierigste Familienverhältnisse geboren; kam mit 5 Jahren in ein Kinderheim in der DDR; trotz seiner Ausbildung zum Tischler konnte er in einem geregelten Leben nie wirklich Fuß fassen; hat 13 Geschwister; bezieht Sozialhilfe; hat 200 € bei sich, fast sein komplettes restliches Monatsbudget; keine eigene Wohnung, ist obdachlos; lebte zuvor 10 Jahre auf der Straße; Leben ohne Verpflichtungen; Bushäuschen ist seine bevorzugte Schlafstätte; nur knapp 30m weiter Übergangswohnheim für obdachlose Männer; Taxifahrer sieht gegen 00:45 Uhr Andreas S. an Bushäuschen; wird kurz danach mit 38 Messerstichen ermordet; wird gegen 01:45 Uhr aufgefunden; kein Passant will helfen; stirbt um 03:03 Uhr im Krankenhaus; Motiv unklar, kein Geld geraubt;
  • Zitate: „Nicht noch den Wein! Das hatten wir besprochen!“
  • Darsteller: Martina Maurer, Georg Prang
  • Sprecher: Michael Brennicke
  • Belohnung: 1.500 €
  • Bewertung: **
  • Status: ungeklärt

Nachspiel

XY-Preis

Inhalt

  • Kandidat: Leif H. aus dem Erzgebirge
  • Tattag: 09. September 2009
  • Details: Leif H.; Segel- und Surflehrer wohnt seit 14 Monaten im Erzgebirge; zwei Männer rauben alten Damen die Handtaschen, mehrere Taten an einem Tag; zweites 88-jähriges Opfer wird so schwer verletzt, dass es im Krankenhaus behandelt werden muss; bemerkt wie einer der Täter eine Frau umstößt und versucht mit ihrer Tasche zu fliehen; nimmt die Verfolgung auf; Täter kann nicht entkommen, da der Verfolger offensichtlich besser trainiert ist; schubst den Täter; Täter wehrt sich; bittet Passanten die Polizei zu rufen; viele reagieren nicht; nach 20 Minuten wird endlich die Polizei gerufen; Täter wird gefasst; gesteht die Überfälle; Komplize wird ebenfalls gefasst;
  • Zitate: „Durch die Art des Schreis wusste ich auch sofort, dass da etwas außergewöhnliches passiert war.“
  • Bewertung: **

Nachspiel

LKW-Betrüger "Franz"

Inhalt

  • Dienststelle: Kripo Dortmund
  • Beamter im Studio: Kriminaloberkommissar Dirk Scheja
  • Tattag: 20. März 2009
  • Details: Geschäftsleute werden abgezockt; An- und Verkauf von LKW; Vermittlungen; Spedition "Karst" kurz vor dem Aus; Inhaber schwer erkrankt; Opfer, LKW-Händler, geht arglos auf Geschäft ein; Täter kontaktiert Opfer; recherchiert seine Opfer über das Internet; tritt zuweilen mit einem Komplizen auf; sein Anliegen ist immer das Gleiche: An- und Verkauf von Lastkraftwagen; kommt vor allem bei Speditionen zum Zug, die ihren Fahrzeugbestand reduzieren, aber den Verkauf nicht selbst abwickeln wollen; "Franz" behält Kontrolle; kundschaftet Opfer aus; trägt immer Handschuhe; besorgt Rechnung; Unterschrift; ohne Gewährleistung; 25.000 € erbeutet; Rechtsstreit um Besitz des LKWs; Täter agierte auch in Schleswig-Holstein, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz und Bayern;
  • Zitate: „Lünen ist doch in der Nähe von Dortmund und Dortmund ist doch irgendwo in der Nähe von Duisburg?“
  • Darsteller: Emilio Castoldi, Ruth Meyer, Günter Spörrle
  • Sprecher: Michael Brennicke
  • Belohnung: 1.000 €
  • Bewertung: ***
  • Status: geklärt

Nachspiel

Im Herbst 2010 ist auf ganz ähnliche Weise ein Unternehmer im Kreis Aurich reingelegt worden. Als er bei der Polizei seine Aussage machte, fiel ihm schlagartig ein, dass es mal einen XY-Beitrag über den ominösen "Franz" gegeben hatte. Diesen hatte er sogar gesehen, er war allerdings trotzdem auf die Masche des Täters reingefallen. Den Ermittlern konnte der Geschäftsmann aber entscheidend weiterhelfen. Anfang Oktober wurde ein 46-Jähriger aus Hamburg festgenommen.

Wie der Prozess gegen den 46-Jährigen verlief und zu welchem Urteil der Richter kam, ist unbekannt. Der Fall erhielt nach seiner Aufklärung medial keine Beachtung mehr.

Die Aufklärung des Falles erfolgt in der Sendung vom 08.12.2010.

Die Studiofälle der Sendung

  • SF 1: Kripo Heidenheim - Entführung von Maria B.: 54-jährige Bankiersgattin am 12. Mai 2010 in Heidenheim entführt; kurz nach ihrem Verschwinden meldete sich der Entführer bei ihrem Mann; Chef der Kreissparkasse in Heidenheim; forderte Lösegeld; Lösegeldübergabe gescheitert, Lösegeld wurde nie abgeholt; kein Lebenszeichen seither; SOKO Flagge sucht fieberhaft nach Maria B.; Übergabeort war mit Deutschland-Flagge an der A7 markiert; wurde in ihrem Wohnhaus in Schnaitheim entführt; Mercedes-Benz A-Klasse wurde am 14. Mai am Kloster Neresheim abgestellt; verzweifelter Appell der Familie an den Entführer

Update: In der Folgesendung wird schließlich berichtet, dass ein Spaziergänger am 03. Juni 2010 die Leiche von Maria B. in einem Waldstück zwischen Oberkochen und Neresheim fand, mit Handschellen gefesselt und erstochen. Rund ein Jahr nach den Ereignissen um die Entführung, im Juni 2011, starb der Ehemann von Maria B., Thomas B., durch Suizid. Über Thomas B. waren in den Monaten nach der Tat viele Gerüchte im Umlauf. Sein Sohn und der Lebensgefährte seiner Tochter gerieten zeitweise auch unter Verdacht. Die Ermittler gingen davon aus, dass sie wenige Tage vor der Tat mit dem Entführer telefoniert hätten. Später stellte sich heraus, dass der Verdacht auf fehlerhaft gespeicherten Uhrzeitendaten in der Telefonanlage der B.'s fußte.

Die zuständige Staatsanwaltschaft Ellwangen stellte klar, dass die umfangreichen Ermittlungen keine Anhaltspunkte dafür ergeben hätten, dass der oder die Täter aus dem Kreis der Familie stammten.

Ein 26-minütiger Sonderbeitrag zum Kriminalfall Maria B. wurde als FF 3 der Sendung vom 05.09.2012 ausgestrahlt. Darin wurde die Tat vom Morgen der Entführung bis zum Fund der Leiche von Maria B. nach aktuellen Erkenntnissen der Polizei rekonstruiert. Es wurden durch die Ermittler erstmals Details bekanntgegeben, die vorher nicht an die Öffentlichkeit gelangt waren. Dies war der bis dahin längste Filmfall in der Geschichte der Sendung. Danach meldete sich ein Mann und narrte die Ermittler monatelang mit falschen Hinweisen, wodurch viel Arbeitsaufwand vergebens war. Erst im April 2013 kam der Betrug heraus. Der falsche Tippgeber wurde vom Amtsgericht Heidenheim zu drei Jahren Gefängnisstrafe verurteilt. Diese Haftstrafe wurde in einem Berufungsverfahren in zwei Jahre auf Bewährung geändert.

Mit einem weiteren Update in der Sendung vom 05.04.2017 ist der Mordfall Maria B. erneut präsent bei XY. So wird berichtet, dass im Juli 2016 zwei junge Männer in Hagen von einem augenscheinlich alkoholisierten Mann angesprochen wurden. Dieser machte Angaben zum Kriminalfall B. Die Zeugen nahmen Teile des Gesprächs mit ihrem Mobiltelefon auf und verständigten die Polizei. Die eingeleitete Fahndung verlief jedoch ohne Ergebnis, nachdem sich der Unbekannte hatte entfernen können. Die Auswertung der Sprachaufnahmen legt aufgrund des Gesprächsinhalts einen Tatverdacht nahe, der Unbekannte verfügte über Täterwissen.

Im Anschluss an die XY-Sendung konnte die Ermittlungsgruppe den Verdächtigen in Königsbronn festnehmen, die öffentliche Fahndung erfolgte mit Hilfe einer Sprachaufzeichnung und eines Phantombildes. Allerdings stellte sich heraus, dass seine DNA nicht mit dem im Auto des Opfers gesicherten genetischen Fingerabdruck des Täters übereinstimmt, der Verdächtige räumte auch ein, sich zu Unrecht des Verbrechens bezichtigt zu haben.

Erst nachdem der Verdächtige wieder auf freiem Fuß war, wurde bekannt, dass man ihn (anders als zunächst berichtet) schon kurz vor der öffentlichen Fahndung in XY verhaftet hatte. Die Polizei begründete die trotzdem erfolgte Ausstrahlung der Fahndung damit, dass man sich nicht sicher gewesen sei, die gesuchte Person verhaftet zu haben, auch habe die Befragung erst während der Fernsehausstrahlung erfolgen können.

Für ausführlichere Informationen: Wikipedia-Artikel zum Kriminalfall Maria B.


  • SF 2: Kripo Düsseldorf - Bankraub Düsseldorf: unbekannter Bankräuber; wirkt freundlich, doch ist gefährlich; Überfall auf Stadtsparkasse Düsseldorf; 29. April 2010; legt Leinenbeutel auf den Tresen und verlangt Bargeld; flüchtet anschließend; Täter sieht aus wie Musterschüler; kurze Haare, Brille, kräftige Statur, viele Ornamente auf Kapuzenjacke; vermutlich Osteuropäer;

Geklärt: In der Sendung vom 03.08.2011 wird die Aufklärung der Tat verkündet. Bei dem Täter handelt es sich um einen 25-jährigen Mann aus Weißrussland. Der 25-Jährige gehörte zu einer gut organisierten Bankräuberbande aus Osteuropa. Diese mindestens 46-köpfige osteuropäische Bande ist für bisher 80 Überfälle allein in Nordrhein-Westfalen verantwortlich und trat stets ohne Maskierung auf. Die Masche der Täter war immer die gleiche: unmaskiert und unscheinbar. Die Täter stellten sich stets an der Warteschlange an der Kasse an, verlangten Bargeld und zeigten dem jeweiligen Bankangestellten unauffällig ihre Waffe. Im Oktober 2010 wurde in Recklinghausen die "EK Brom" gegründet worden, die ihren Namen vom Modus Operandi "Bankräuber ohne Maske" abgeleitet hat. Erstmals war die osteuropäische Bande im Mai 2009 in NRW aufgetreten.

Nach intensiven Ermittlungen konnten zahlreiche Bankraubserien geklärt und die Täter identifiziert werden. Der Großteil der Täter stammte aus Weißrussland, die restlichen Täter wiesen Bezüge zu anderen osteuropäischen Staaten auf. Sie traten stets unmaskiert auf, um nicht aufzufallen und so den Banküberfall ruhig und ohne großen Widerstand durchführen zu können. Außerdem reisten sie für ihre Raubserien extra aus dem Ausland an, d. h. dass sie mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit nicht von der heimischen Bevölkerung erkannt werden konnten.

Über Monate hinweg gelang es der Ermittlungskommission "Brom" schließlich in Zusammenarbeit mit ausländischen Behörden 46 Mitglieder der Bande zu identifizieren und so etwa 90% der Taten aufzuklären. Mehr als 30 dieser Täter konnten bereits inhaftiert bzw. verurteilt werden. Auch etliche Hintermänner, die die Taten von Weißrussland aus gesteuert hatten, wurden auf diese Weise durch die ausländischen Behörden festgenommen. Mitte 2011 haben sich auch die Behörden in Hamburg, Dresden und anderen Großstädten eingeschaltet, um die Arbeit der "EK Brom" zu unterstützen.

Zum Zeitpunkt der Sendung im Mai 2010, als XY das Fahndungsbild des 25-jährigen Weißrussen präsentiert hatte, saß dieser bereits im Gefängnis. Der 25-Jährige, der ein Mitglied dieser osteuropäischen Bande ist, hatte zuvor eine Bank in Dortmund überfallen und war kurze Zeit später durch die örtliche Polizei festgenommen worden. Nach weitergehenden Ermittlungen konnte die Polizei ihm auch noch den Banküberfall in Düsseldorf nachweisen. Für den Dortmunder Bankraub ist der 25-Jährige schon verurteilt worden. Nach Ende der Haft wird ihn nun eine Anschlussstrafe für die Düsseldorfer Tat erwarten.


  • SF 3: Kripo Kempten - EC-Karten-Betrüger: Fahndung nach unbekanntem Dieb; geht während ganz normaler Öffnungszeiten in Einzelhandelsgeschäfte; wenn die Angestellten mit Kunden beschäftigt sind, geht er in die Personalräume und stiehlt dort EC-Karten; findet oft auch die PINs; mit Mountainbike in Süddeutschland unterwegs; von Kameras an Geldautomaten erfasst; bisher seit 2005 75.000 € in 50 Fällen erbeutet; vermutlich hohe Dunkelziffer.

Geklärt: Der Täter schlug in fast allen Fällen nach dem gleichen Tatmuster zu. Er betrat bundesweit Einzelhandelsgeschäfte oder Dienstleistungsbetriebe und suchte dort einen Personalraum auf. Aus diesem entwendete er gezielt Geldbörsen der Mitarbeiter. Nachdem er sich das Bargeld aneignete, hob er in vielen Fällen anschließend mit den vorgefundenen Kredit- und EC-Karten und der dazugehörigen PIN Geld von den Konten seiner Opfer ab.

In einer Vielzahl der Taten wurde er bei der Abhebung am Geldautomaten durch Kameras aufgezeichnet. Die Lichtbilder zeigten den Täter – Träger einer auffälligen Brille - dessen Identität trotz Veröffentlichung von qualitativ hochwertigen Fahndungsbildern für eine lange Zeit nicht festgestellt werden konnte. Aufgrund seiner auf zahlreichen Fahndungsplakaten sichtbaren auffälligen Brille erhielt er in der lokalen Presse den Kosenamen "Brillentäter".

Im Jahr 2010 intensivierte die Kripo die Fahndung nach dem "Brillentäter" und bildete eine eigens dafür eingerichtete Ermittlungsgruppe "Brille". Es folgte eine intensive mediale Berichterstattung sowie eine Ausstrahlung des Falles bei "Aktenzeichen XY". Bei der Ausstrahlung der Fahndung bei "Aktenzeichen XY" ging die Kripo Kempten zudem davon aus, dass der "Brillentäter" seit 2005 aktiv ist und bis dato in 50 Fällen einen Gesamtschaden von 75.000€ hinterlassen hat. Tatsächlich stellte sich nach weiteren intensiven und langwierigen Ermittlungen heraus, dass der "Brillentäter" bereits seit 1999 agiert. Im Sommer 2016, kurz vor seiner Festnahme, wurden dem Betrüger bereits 100 Fälle mit einem Gesamtschaden von 150.000€ angerechnet.

Bei seinen Taten hatten ihn allerdings immer wieder Überwachungskameras erfasst. Mit diesen qualitativ hochwertigen Fahndungsbildern und diversen Zeugenbeschreibungen konnte die Kripo Kempten den Mann schließlich am 10. Juni 2016 nach einem missglückten Diebstahl festnehmen. Dabei betrat er ein Lebensmittelgeschäft mit erneuter Zielrichtung die Personalräume aufzusuchen. In diesem Fall wurde er jedoch aufgrund seiner überregionalen Bekanntheit und medialen Präsenz von einer Mitarbeiterin wiedererkannt, die den Mann daraufhin an seiner Flucht hindern konnte und die Polizei rief. Die Beamten der Polizeiinspektion Miltenberg stellten die Identität des Mannes fest und konnten im Laufe der weiteren Ermittlungen schnell ein Zusammenhang mit der überregionalen Diebstahls- und Betrugsserie erkennen und den Mann als den "Brillentäter" identifizieren.

Der zum Festnahmezeitpunkt 50-jährige Mann aus dem Oberallgäu bestritt seinen Lebensunterhalt ausschließlich aus Diebstählen und betrügerischen Geldabhebungen. Seine Eigentumswohnung in Immenstadt, die er durch den kriminellen Gewinn erwirtschaftet hat genau wie sein VW Caddy und sein Barvermögen wurden gerichtlich eingezogen. Inzwischen ist er zu drei Jahren und 5 Monaten Freiheitsstrafe verurteilt worden.

Über die Klärung des Falles wird in der Sendung vom 25.10.2017 berichtet.

XY-Update

  • kein XY-Update

XY-Gelöst

  • FF 2 der Sendung vom 05.11.2008: Die Kripo Minden-Lübbecke konnte einen Fall klären, der vor anderthalb Jahren bei XY thematisiert wurde. Das war passiert damals: Ein Mann aus Minden begab sich auf eine Geschäftsreise, seine Frau blieb allein zu Hause. In dieser Nacht brachen mehrere Täter ins Haus ein. Sie sprühten der Frau Tränengas in die Augen und überwältigten sie. Danach raubten sie alle Wertgegenstände, die sie finden konnten. Die Polizei fand damals einen winzigen Tropfen Blut von einem der Täter, doch ein DNA-Abgleich erbrachte zunächst nichts. Dann jedoch gab es in Oldenburg einen Taxi-Überfall, wobei die Täter kurz danach verhaftet werden konnten. Ein DNA-Abgleich der DNA der Täter im Computer der DNA-Datenbank führte zu einem Volltreffer. Das Ergebnis: Vier jungen Männern aus Oldenburg wird wegen des Raubüberfalls auf die Dame demnächst der Prozess gemacht.

Erste Ergebnisse

Zuschauer-Rekord für XY

Über 100 neue Hinweise allein zum Entführungsfall B.


Zum Entführungsfall Maria B. kamen viele Anrufe von Autofahrern, die auf der A7 Richtung Norden unterwegs waren. Zwischen den Anschlussstellen Heidenheim und Aalen-Oberkochen ist die von den Entführern neben der Autobahn als Erkennungszeichen für die Lösegeld-Übergabe platzierte Deutschlandfahne mehrfach gesichtet worden. Einige Anrufer konnten auch die genaue Uhrzeit angeben, was für die Ermittlungen der Kripo jetzt unter Umständen von großem Interesse ist. Opferfahrzeug fotografiert.

Hochinteressant: der Anruf eines Mannes, der am Auffindeort des Wagens von Maria B. Fotos gemacht hat. Der schwarze Mercedes der Entführten war im Innenhof des Klosters Neresheim abgestellt, wo er später gefunden wurde. Der Anrufer hat seinen Angaben zufolge in diesem Bereich Fotos gemacht, die das Fahrzeug zeigen. Es versteht sich, dass die Polizei dieser Spur jetzt äußerst intensiv nachgeht.

Große Hoffnungen setzt die Kripo noch auf einen anderen Zusammenhang. In der Sendung hatten der Ehemann und die Kinder von Maria B. einen dramatischen Appell an die Entführer gerichtet. Unter Tränen baten sie, wieder Kontakt aufzunehmen - und sei es anonym. Die Familie des Opfers lebt in einer furchtbaren Ungewissheit über das Schicksal der Ehefrau und Mutter. Auch für die Polizei könnte dieser Appell ein Ansatz zu weiteren Ermittlungen sein.


Viele Anrufe zu Berliner Mordfall - Neue Spuren gibt es in dem Berliner Mordfall, der zu Beginn der Sendung ausgestrahlt wurde. „Die Telefone stehen nicht still,“ sagte Oberkommissarin Norma Neufindt von der Kripo Berlin zu dem Hinweis - Aufkommen. Die Psychologin Kirsten S. war im Juni 2009 im Spandauer Forst von einem jungen Mann erstochen worden.

Die meisten Hinweise bezogen sich nun auf die in der Sendung gezeigten Bilder aus einer Überwachungskamera. Einige Anrufer schlossen aus der Beschreibung des Täters auf Personen, die sie kennen. Ermittlerin Neufindt: "Über die Qualität der neuen Spuren können wir zu diesem Zeitpunkt natürlich noch nichts sagen. Außerdem gehen derzeit immer wieder neue Hinweise ein."


Interessante Verbindungen? - Eine interessante Entwicklung zeichnet sich unter Umständen im Fall eines unbekannten Serienbetrügers ab. Der Mann hatte in mehreren Bundesländern unter dem Namen "Franz" Geschäftsleute betrogen. Hier könnte es sein, dass es eine mögliche Verbindung zwischen dieser Serie und einer anderen mutmaßlichen Tätergruppe gibt. Die Überprüfungen laufen. Der zuständige Ermittler, Oberkommissar Dirk Scheja: „Mit ein bisschen Glück könnten sich echte Tatzusammenhänge ergeben und dann wären Festnahmen nicht mehr weit.“

(Quelle: ZDF)

Bemerkungen

  • Sendung beginnt mit Verweis auf aktuelle Entführung der Maria B. mit Liveschaltung zum Ermittlungsleiter und anschließend zur Familie der Entführten, die einen dramatischen Appell äußerte. Rudi danach sichtlich gerührt
  • Rudis Versprecher vor Filmfall 2: Überfäll
  • Alfred Hettmer wurde zum Schluss nicht abgefragt. Kurze Zuschauerreaktionen bei Markus Lanz.

Vorherige Sendung: Sendung vom 14.04.2010

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