Die nächste Sendung läuft am 17. April 2024 um 20.15 Uhr im ZDF!

VF 079 (Sendung vom 16.07.1983)

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Filmfälle

Billige Reparaturen teuer bezahlt

  • Details: Rentnerehepaar Gottfried und Elisabeth Wallner wohnen im eigenen Häuschen in grüner Stadtrandlage. Anfallende Arbeiten um das Haus empfinden sie als willkommenen Zeitvertreib. Eines Tages erscheint ein fremder Mann scheinbar zufällig vor ihrem Haus und gibt an, starke Zahnschmerzen zu haben. Fragt Wallners nach einer Tablette und verschafft sich so Zutritt zu ihrem Haus. Bekommt Wasser und Tablette. Scheint sich sehr rasch zu erholen und wird gesprächig. Gibt an, sich selbst ein solches Häuschen zu wünschen. Lässt Bemerkung fallen, dass die Fenster bald überholt werden könnten, mit neuer Isolierverglasung. Frau Wallner gesteht ein, dass es im Winter tatsächlich zieht. Gibt dann scheinbar gutgemeinten Tipp mit Arbeitslosen, die solche Arbeiten günstig erledigen würden. Er hätte selbst solche Kontakte. Interesse bei Wallners ist geweckt und sie machen ab, dass sie zunächst ein unverbindliches Angebot bekommen. Danach verlässt der Mann das Haus. Angeblicher Handwerker erscheint bereits am nächsten Tag. Nach kurzer Betrachtung gibt er einen mündlichen Kostenvoranschlag ab, geschätzt 5'700 DM. Sei nur die Hälfte von dem, was eine "reguläre Firma" verlangen würde. Danach verlangt der "Handwerker" eine Anzahlung, angeblich für das Material, da er kein eigenes Geschäft habe. Herr Wallner entrichtet die Anzahlung ohne Misstrauen; dabei beobachtet der Besucher, wo im Haus das Bargeld aufbewahrt wird. Am Folgetag kommt der "Handwerker" mit Werkzeug, nach eigenen Angaben erst mal nur zum Ausmessen. Lässt sich Zigaretten holen, wozu Frau Wallner um die Ecke zum Kiosk muss. Danach fehlt angeblich sein Zollstock, so fragt er Herrn Wallner nach einem, den dieser aber aus dem Keller holen muss. So bleibt er für kurze Zeit unbeaufsichtigt und lässt die Geldkassette des Ehepaars im Werkzeugkoffer verschwinden. Nach Bringen des Zollstocks misst er die Fenster aus und verschwindet dann auf Nimmerwiedersehen. Am Folgetag merkt Herr Wallner, dass der "Handwerker" nicht wiederkommt und die Geldkassette mit rund 8'000 DM mit ihm verschwunden ist.
  • Darsteller: Ruth Brück als Elisabeth Wallner, Josef Meinertzhagen als Gottfried Wallner, Peter Hohberger als Passant, Raidar Müller-Elmau als Herr Hansen
  • Zitate: "Naja, die Gardinen hätten Sie ruhig noch dranlassen können, ich komme heute bloss zum Ausmessen!"
  • Bewertung: **
  • Besonderheiten:

Mitleidsmasche an der Wohnungstür

  • Details: Die junge Birgit Müller aus Lübeck ist seit über einem Jahr arbeitslos; findet Job bei Zeitschriftenwerberkolonne in Darmstadt; hinterlegtes Zugfahrticket für sie am Lübecker Bahnhof, freundlicher Empfang von jovialen Kolonnenführer im Darmstädter Bahnhof; Verkaufs-Rollenspiele im Hotel; am ersten Tag unterwegs mit erfahrener "Drückerin"; 15 Abos verkauft; an nächsten Tag zieht Birgit glücklos alleine los; auch in kommenden Tagen kein Abo verkauft; Kolonnenführer wird laut; Backpfeifen für Birgit; soll sich als stumm ausgeben und Leuten Zettel hinhalten, dass sie eine Lehrstelle bekomme, wenn sie 250 Abos verkaufe; Mitleidsmasche zieht; wird nach mehreren Tagen aber von Polizei aufgegriffen; stundenlang auf Wache; peinlicher Offenbarungs-Anruf bei Eltern in Lübeck; Birgit wird wieder entlassen und kann einige Tage später von Kolonne fliehen. Ede: Birgit hat nichts verdient, aber zwei Bußgeldbescheide bekommen - um Betrugsstrafe abzuwenden und weil sie ohne Reisegewerbekarte unterwegs war. Außerdem war ihre Mitgliedschaft in der Krankenkasse erloschen.
  • Darsteller: Andrea Clausen als Birgit Müller, Krystian Martinek als Kolonnenführer, Roswitha Benda als Frau an der Haustür
  • Zitate: Kolonnenführer: "Vielleicht biste einfach zu gehemmt. Da gibt's nur eins: Du musst auf stumm gehen!"; Polizisten beim Aufgriff: "Guten Tag! Sie sind Zeitschriftenwerberin? Dürfen wir mal bitte Ihren Ausweis sehen?"; "In welchem Hotel wohnt denn Ihre Kolonne?"; "Darf ich mal bitte seh'n?"; "Ah, Sie machen auf stumm, wie? Haben Sie eine Reisegewerbekarte?"; "Na dann kommen Sie mal bitte mit auf's Revier, damit wir ein Protokoll aufnehmen können. Vielleicht finden Sie unterwegs auch Ihre Sprache wieder."
  • Bewertung: ***
  • Besonderheit: Geschichte ist im Prinzip verfilmter Brief einer jungen Vorsicht-Falle-Zuseherin mit Off-Text-Passagen aus ihrem Schreiben; Darmstädter Polizei mit Ford Granada und dem lässigen Kennzeichen DA-99999. War auch schon Aktuelle Kurzwarnung im August 1982.

Fehlstart in neue Existenz

  • Details: Eröffnung neue Bundesstraße B51; Gerd und Irmtraud Wieland mit Zukunftssorgen, da durch die neue Straße kaum noch Gäste ihre Gaststätte besuchen werden; Gerd sucht zweites Standbein als Partner für selbstständige Existenz im Vertrieb; India-Zelt; gerissener Firmenchef, dessen Büro mehr Anwaltskanzlei als Handelsunternehmen gleicht; perfekte Show für Gerd im Vorzimmer; vor Gerds Besuch diktiert Firmenchef Pfändungen und Abmahnungen an seine Vertriebspartner; mit vielen im Rechtsstreit; Gebietsschutz; Gerd trägt sich fatalerweise in Vertrag als "Kaufmann" in eigener Handschrift ein – das hebelt viele Schutzgesetze aus, die für Privatpersonen gelten; auch eigenhändig korrigierte Zahl der Zeltabnahmen ist juristischer Fallstrick; zögernder Gerd wird zur Unterschrift gedrängt; nach wenigen Wochen klar, dass Gerd 20.000 DM Gebietsschutzgebühr zum Fenster hinausgeworfen hat; Zelt völlig überteuert und unverkäuflich; Postbote bringt Einschreiben mit Rückschein: India-Zelt drängt auf Abnahme der vereinbarten Kontingente und stellt weitere 23.000 DM in Rechnung, Vertrag läuft über vier Jahre; Gerd zur Zahlung von rund 400.000 DM verpflichtet. Ede: India-Zelt GmbH biete verzweifelten Partnern irgendwann an, sich in einem Vergleich für 30.000 bis 50.000 DM von den Verpflichtungen freizukaufen. Wer nicht klein beigebe, werde mit Prozessen und Vollstreckungsbescheiden verfolgt. Ede: Gerd Wieland habe neue Stelle gefunden, sie aber gleich wieder verloren, weil als erstes eine Lohnpfändung eintraf.
  • Darsteller: Helmut Düvelsdorf als Gerd Wieland, Barbara Pirson als Irmtraud Wieland, Brigitte Goebel als Frau Schilp, Rolf Hartmann als Herr Rössel, Wilfried Elste als Albert
  • Zitate: "Das ist ja 'n dickes Ding!"; "Du, das ist 'ne Schraube ohne Ende, wenn das so weitergeht, der Vertrag, der läuft auf vier Jahre!"; "Sag bloss! Das würde ja bedeuten, dass du ... vier mal sechs ... 2.400 Zelte abnehmen musst!"; "Ja – mein Gott, das darf ich der Irmtraud gar nicht sagen, du. Die dreht völlig durch!"; Abmoderation: "Gerd Wieland lebt heute von Sozialhilfe und ist für den Rest seines Lebens persönlich und wirtschaftlich ruiniert. Und das nur, weil er einmal eine Stunde lang den Finessen der ausgefeilten Verhandlungstaktik eines Wirtschaftskriminellen nicht gewachsen war."
  • Bewertung: ***
  • Besonderheiten: Fulminante schauspielerische Leistung von Rolf Hartmann in der Rolle des zwielichtigen Hauptgeschäftsführers Herrn Rössel. – Am Anfang des Films werden Szenen einer realen Autobahn-Einweihung gezeigt, im Film als neuer Abschnitt der B51 bei Stadecken-Elsheim – der dort aber gar nicht entlangführt.

Experiment: "Steuer-Eintreiber"

  • Details: Bernd Schröder nimmt als falscher Steuerbeamter Restaurationsbetriebe in griechischer oder türkischer Hand ins Visier. Er trägt jeweils vor, er müsse angeblich fällige Gewerbesteuern im Voraus und in bar einheben. Wolfgang Kleist bedient derweil die versteckte Kamera. Die verlangte Vorauszahlung würde angeblich angerechnet auf die laufenden Steuern. Auftreten und amtlich wirkende Papiere führen trotz einiger Verwunderung der Betreiber zum Erfolg. Das Vorgehen ist bei wiederholter Anwendung durchweg erfolgreich. In einem griechischen Café gibt es auf die Zahlung gar noch einen Kaffee obendrauf. Auch die Redaktion ist etwas überrascht und rät Zuschauern dazu, etwaige ausländische Wirte und Betreiber unter ihren Bekannten vor der Masche zu warnen.
  • Bewertung: **

Bemerkungen

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